Theaterpädagogik der Gandersheimer Domfestspiele bietet „Theater, Spiel und Spaß“ für Paracelsus-Patienten
Die Theaterpädagogik der Gandersheimer Domfestspiele bietet einen wöchentlichen offenen Workshop für Patientinnen und Patienten der Paracelsus Roswithaklinik in Bad Gandersheim an. Jeden Montag heißt es seit kurzem dort „Theater, Spiel und Spaß“. Teilnehmer des Angebots, das von Theaterpädagoge Lukas Keller geleitet wird, sind Patientinnen und Patienten der Klinik für Menschen mit psychosomatischen Erkrankungen. „Wir freuen uns über die Intensivierung der Zusammenarbeit“, sagt Oberarzt Helmut Platte. „Hierdurch steht unseren Patienten im Kreativ-Bereich regelmäßig eine weitere Behandlungsmöglichkeit zur Verfügung. Auch beim gemeinsamen Theaterspiel können sie nun das Selbstwertgefühl steigern und soziale Kompetenzen weiterentwickeln.“
In der Paracelsus Roswithaklinik gab es in der Vergangenheit bereits Kooperationen zwischen den Gandersheimer Domfestspielen und der Klinik. Doch statt punktueller mehrtägiger Angebote gibt es jetzt das wöchentliche Workshop-Format, das bereits gut angenommen wird und mit dem die Zusammenarbeit zwischen Roswithaklinik und Gandersheimer Domfestspielen weiter ausgebaut werden konnte.
Das Angebot ergänzt und unterstützt die Therapie in der Paracelsus Roswithaklinik, ist jedoch selbst keine therapeutische Leistung. Die Teilnahme ist freiwillig, jedoch auch in den Therapieplan der Patienten eingebunden. Im Vordergrund steht ein theaterpädagogisches Angebot, das Spaß und Freude am Theater spielen und Ausprobieren bieten und vermitteln will. „Ich möchte allen Teilnehmenden die Chance bieten, neue Seiten an sich und Möglichkeiten des Körpers und des eigenen Ausdrucks (wieder) zu entdecken“, sagt Theaterpädagoge Lukas Keller. Ihm ist vor allem wichtig, dass es den Teilnehmern Spaß macht und sich alle während des Workshops wohlfühlen. „Alle sind natürlich frei, auch mal bei einer Übung auszusetzen und nur zuzuschauen, wenn es beispielsweise mal körperlich mal nicht geht.“
Theaterpädagoge Lukas Keller arbeitet in den Workshops mit Ansätzen körperlichen Theaters und der Imagination. „Wir spielen beispielsweise das Ballwerfen ohne Ball oder ein Tauziehen ohne Tau“, erläutert er. „Schließlich kombinieren wir das dann meistens noch mit dem Sprechen als zusätzlicher Komponente, so dass sich Sprache und Bewegung verbinden.“ Die Resonanz bei den ersten Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist sehr positiv. „Einige berichten mir, dass sie sich in dem Workshop Dinge zutrauen, die sie lange Zeit nicht versucht haben“, sagt Lukas Keller.
Theaterpädagoge Lukas Keller leitet den Workshop. Foto: Gandersheimer Domfestspiele gGmH / Julia Lormis