Die Gandersheimer Domfestspiele möchten mithelfen, den Kreis der potenziellen Stammzellenspender zu vergrößern, und führen deshalb am Sonnabend, 3. August, rund um die Nachmittagsvorstellung von „Bonnie & Clyde“ eine Registrierungsaktion für die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) durch. Ab 14 Uhr wird es auf der Stiftsfreiheit vor der Festspieltribüne einen Informationsstand geben, an dem sich Interessierte im Alter zwischen 17 und 55 Jahren kostenfrei für die Spenderdatei registrieren lassen können.

Die Registrierung geht einfach und schnell: Nach dem Ausfüllen einer Einwilligungserklärung führen die Spender selbst einen Abstrich von der Wangenschleimhaut mit einem Wattestäbchen durch, damit ihre Gewebemerkmale im Labor bestimmt werden können. „Mund auf, Stäbchen rein, Spender sein“, wirbt die DKMS. Die Registrierung wird auf digitalem Wege stattfinden, daher bitten die Gandersheimer Domfestspiele die Menschen, ein Smartphone mit zur Aktion zu bringen. Wer sich bereits in der Vergangenheit in der Datei registrieren lassen hat, muss nicht erneut mitmachen, die bereits aufgenommene Daten stehen weiterhin für Patienten zur Verfügung.

Zum Hintergrund: Annika Steinkamp hat während der Probenzeit dieses Theatersommers Stammzellen gespendet. Die Schauspielerin aus Berlin ist beim Musical „Bonnie & Clyde“ in der Hauptrolle sowie im Krimi-Schauspiel „Mord im Orient-Express“ als Mary Debenham zu sehen. Bereits vor Jahren hatte sie sich für die DKMS registrieren lassen, in der rund 12,5 Millionen Menschen verzeichnet sind. Kurz vor der 65. Spielzeit erhielt Annika Steinkamp dann die Nachricht, dass ihre Stammzellenspende gebraucht werde und für einen an Blutkrebs erkrankten Empfänger passt. In den meisten Fällen werden die Stammzellen aus dem Blut gewonnen und wie bei einer Blutspende abgegeben (wie bei Annika), nur noch in zehn Prozent der Fälle wird tatsächlich Knochenmark über eine OP entnommen.

Mit der Registrierungsaktion möchte Niedersachsens größtes professionelles Freilichttheater viele Menschen motivieren, sich bei der DKMS als potenzielle Stammzellspender typisieren zu lassen. Damit helfen sie mit, dass sich die Wahrscheinlichkeit für betroffene Patienten weltweit erhöht, ihren möglichen Lebensretter oder ihre Lebensretterin zu finden. Der Registrierungsaufruf ist aktueller denn je: Weltweit erkrankt alle 27 Sekunden ein Mensch an Blutkrebs, in Deutschland alle 12 Minuten – für viele ist eine Stammzellspende die einzige Chance auf Heilung. Allein in diesem Jahr werden aus Altersgründen rund 135.000 Menschen aus der DKMS-Datei ausscheiden, denn ab dem 61. Geburtstag ist es nicht mehr möglich, als Spender gelistet zu sein.

Auch Geldspenden retten Leben, da der DKMS für die Neuaufnahme einer Spenderin oder eines Spenders Kosten in Höhe von 50 Euro entstehen. Jeder Euro zählt.

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