Sobald Alice im Orient-Express aus dem Wunderland zum großen ABBA-Konzert von Bonnie und Clyde fährt, hat das Ensemble der Gandersheimer Domfestspiele wieder die „Domspitzen“-Gala auf die Bühne gebracht. Rund zwei Stunden wirbelten die Darstellerinnen und Darsteller zu Füßen der Stiftskirche und mit Bühnenbild-Elementen aus allen vier großen Produktionen die Stücke dieser Spielzeit wieder wild durcheinander.

Der Erlös der „Domspitzen“-Gala fließt zur Hälfte in die eigene Jugendarbeit der Theaterpädagogik. Das Ensemble hat sich entschlossen, die zweite Hälfte an die Bürgerstiftung Bad Gandersheim zu spenden, sagte Intendant Achim Lenz am Ende der Gala. Die Stiftung kümmere sich um Projekte, die sich mit der Zukunft der Stadt Bad Gandersheim beschäftigen. Und diese Zukunft sei unmittelbar mit den Domfestspielen verbunden. „Das Ensemble wünscht sich eine lebendige Stadt mit vielen Projekten und Menschen, die sich engagieren, damit die Träume, die hier entstehen, auch umgesetzt werden können“, erklärte Lenz.

Eine besondere Ehrung erfuhr Praktikantin Karoline Keil. Theaterpädagoge Lukas Keller und Technische Leiterin Kira Grunert verliehen ihr erst- und einmalig die Elisabeth Ernestine Antonie von Sachsen-Meiningen-Auszeichnung für das beste Praktikum in Verwaltung, Maske und Requisite. Karoline Keil habe wie die Namensgeberin, die Äbtissin des Gandersheimer Stifts, in den fünf Monaten ihren Kulturmanagement-Praktikums eine Menge Erfahrung und Wissen gesammelt. Sie habe Dienstpläne fürs Einlasspersonal oder fortlaufende Statistiken ebenso erstellt wie das Windmessgerät kalibriert, viel Sprühlack auf Requisiten gesprüht oder DarstellerInnen geschminkt, sagten Lukas Keller und Kira Grunert im witzigen Dialog. „Sie sorgte durch ihre Motivation und ansteckende gute Laune stets für gute Stimmung im Büro und hinter der Bühne, sie wuchs über ihren Aufgabenbereich und sich selbst hinaus und zeigte beispiellose Einsatzbereitschaft.“