Bilanz: Engagiertes Ensemble und herausragendes künstlerisches Niveau

Die Gandersheimer Domfestspiele haben wenige Tage vor Ende der 65. Spielzeit eine positive Bilanz des Sommers gezogen. „Wir hatten eine künstlerisch herausragende Spielzeit, sind auf Erfolgskurs und konnten mit rund 58.000 Tickets in etwa so viele Karten verkaufen wie im Vorjahr, mit allen Angeboten des Rahmenprogrammes werden auch in diesem Jahr wieder gut 65.000 Menschen an unseren Veranstaltungen in Bad Gandersheim teilgenommen haben“, bilanzierte Aufsichtsratsvorsitzender Uwe Schwarz. Niedersachsens größtes professionelles Freilichttheater hat auch in diesem Jahr mit seinem attraktiven Spielplan und seinem engagierten Ensemble auf, hinter und neben der Bühne punkten können.

„Unser Publikum liebt die Mischung aus bekannten Darstellerinnen und Darstellern und neuen Gesichtern“, sagt Intendant Achim Lenz. „Ich möchte mich bei unserem großartigen, hoch engagierten und kollegialen Ensemble für eine herausragende Leistung bedanken. Alle Abteilungen, von der Verwaltung über das künstlerische Betriebsbüro bis hin zur Abendgarderobe und der Technik, haben in diesem herausfordernden Sommer einen herausragenden Einsatz gezeigt und Theater möglich gemacht.“ Insbesondere dankte der Intendant zwei Mitarbeiterinnen, die an entscheidenden Positionen für den Erfolg dieser Spielzeit gearbeitet haben: Jennifer Traum und Franziska Detrez. Beide sind bereits seit Jahren bei den Domfestspielen dabei und haben immer mehr Verantwortung übernommen. Jennifer Traum hat mit Sarah Speiser nicht nur wieder die Textfassung für das Familienstück „Alice im Wunderland“ geschrieben und für alle Produktionen die Dramaturgie übernommen, sondern leitet auch das Künstlerische Betriebsbüro (KBB), in dem alle organisatorischen Fäden zusammenlaufen. Hier stand ihr erneut Franziska Detrez zur Seite, die außerdem mit „1984“ erstmals eine Regie in Bad Gandersheim übernommen hat und zuvor eine eigene Bühnenfassung des George-Orwell-Romans geschrieben hatte.

Mit der „Domspitzen“-Spende für einen gemeinnützigen sozialen Zweck und mit der Registrierungsaktion für die DKMS-Spenderdatei habe das Team auch wieder ein großes soziales Engagement in der Region gezeigt, sagte Achim Lenz. Im dritten Jahr haben die Gandersheimer Domfestspiele außerdem mehrere Vorstellung mit Audiodeskription für Blinde und Sehbehinderte gezeigt.

Der Vorverkauf lag bereits früh wieder auf Vorjahres-Erfolgskurs. Schon zum Theaterfest und vor den ersten Premieren waren 40.000 Tickets verkauft. Die Wiederaufnahme von „Dancing Queen – das große ABBA-Konzert“ war im 50. Jahr des Waterloo-Erfolgs der schwedischen Kultband der Hit des Sommers, die Nachfrage konnte erst mit zwei Zusatzvorstellungen befriedigt werden. Großen Zuspruch bei Presse und Publikum erhielten das Krimi-Schauspiel „Mord im Orient-Express“, die Musical-Produktion „Bonnie & Clyde“ und das Familienstück „Alice im Wunderland“. Der Agatha-Christie-Krimi war das am besten verkaufte Schauspiel der vergangenen Jahre. Für die Studioproduktion von George Orwells „1984“ gab es mit einer Zusatzvorstellung bereits von der Premiere keine Karten mehr. Nach den vorläufigen Zahlen werden die Produktionen insgesamt zu gut 85 Prozent ausgelastet sein und bewegen sich damit deutlich über dem Vor-Pandemie Niveau. „Das ist bei anderen Theatern noch immer keine Selbstverständlichkeit“, berichtet Geschäftsführer Harald Benz. „Die Gandersheimer Domfestspiele können daher stolz sein auf ihr treues Publikum.“

Zu den größtenteils kostenfreien Extra-Veranstaltungen des Rahmenprogrammes zählen das Begrüßungsfest, das Theaterfest, die drei Abende „Freitags im Zelt“, die Benefizgala „Domspitzen“ und eine Lesung im Klosterhof Brunshausen.

Seit Oktober 2023 haben mehr als 1150 Menschen an den Projekten der Theaterpädagogik der Gandersheimer Domfestspiele teilgenommen. Hinzu kommen rund 1000 Zuschauer bei allen öffentlichen Veranstaltungen (Aufführungen, Abschlusspräsentationen, etc.). Es gab gut 30 Projekte mit Schulen, Kindertagesstätten, der Paracelsus-Roswitha-Klinik und weiteren Kultur- und Jugendarbeitseinrichtungen aus dem Landkreis und darüber hinaus. Durchgeführt wurden die Spielclub-Projekte mit eigenen Inszenierungen und Aufführungen (DOMinis, DOMinos, ExtraEnsemble), Ferienprojekte in Herbst und Sommerferien (Northeim, Kalefeld, Kreiensen und natürlich Bad Gandersheim), ein therapiebegleitender wöchentlicher Workshop für Menschen mit psychosomatischen Erkrankungen, spielzeitbegleitende Angebote wie Workshops zu Inszenierungen, Probenbesuche und Nachgespräche im Anschluss an Vorstellungen der Gandersheimer Domfestspiele. Ein besonderer Höhepunkt der Spielzeit war die Gründung der „Festspielbande“, das neue Jugendabonnement der Domfestspiele, erzählt Theaterpädagoge Lukas Keller. Für einen Kostenbeitrag von 30 Euro konnten Jugendliche von 14 bis 20 Jahre in einer festen Gruppe Gleichaltriger alle Theaterstücke der diesjährigen Spielzeit der Gandersheimer Domfestspiele sehen. Das Angebot wurde erweitert um Diskussionsrunden, Gespräche mit Künstlerinnen und Künstlern und das Verfassen eigener Rezensionen zu den gesehenen Aufführungen. Der Erfolg der diesjährigen Spielclub-Aufführungen, insbesondere des ExtraEnsembles mit ihrem Live-Hörspiel nach Agatha Christies „Der Tod wartet“ führen aktuell zu konkreten Wiederaufnahme-Plänen zum Ende des Jahres. Für ein Jugendtheaterfestival „Raus damit!“ im kommenden Jahr 2025 sind Intendant Achim Lenz und Theaterpädagoge Lukas Keller in Gesprächen über eine mögliche Konzeption. Lukas Keller dankt den Sponsoren der Theaterpädagogik der Gandersheimer Domfestspiele: der AKB Stiftung aus Einbeck und den Paracelsus Kliniken Bad Gandersheim.

Aufsichtsratsvorsitzender Uwe Schwarz, Geschäftsführer Harald Benz und Intendant Achim Lenz danken allen Förderern, Unterstützern und Sponsoren für ihr Engagement, ohne das in Bad Gandersheim keine so herausragende Theaterarbeit möglich wäre. „Wir haben auch in diesem Sommer wieder deutlich gesehen: Das Publikum und die Sponsoren stehen Seite an Seite mit den Gandersheimer Domfestspielen.“ Der Theaterbetrieb ist in vielfacher Hinsicht ein Faktor für die Wirtschaftsförderung in Bad Gandersheim und der Region. Neben Gastronomie und Beherbergung bleibt zum Beispiel auch durch Aufträge an die Harz-Weser-Werke (für den neuen Tribünenfußboden) oder den Backstagebereich die Wertschöpfung vor Ort erhalten.

Die 66. Spielzeit des größten professionellen Freilichttheaters in Niedersachsen dauert vom 15. Juni bis 17. August 2025. Der Spielplan wird rechtzeitig vor dem Start des Vorverkaufs präsentiert.