Danke für Engagement und Mitarbeit
Die Gandersheimer Domfestspiele haben zum Ende der Spielzeit auch in diesem Jahr mehrere langjährige Unterstützer und Mitarbeiter geehrt. Aufsichtsratsvorsitzender Uwe Schwarz und Intendant Achim Lenz haben im Kreise des Ensembles und der Mitarbeitenden beim Abschlusstreffen im Kulturhof einen großen Dank für das Engagement ausgesprochen.
Aufsichtsratsvorsitzender Uwe Schwarz würdigte den jahrzehntelangen ehrenamtlichen Einsatz von Joachim Langefeld und Hans-Jürgen Kliche für die Festspiele in Bad Gandersheim. „Beide zeichnet etwas aus, was immer weniger Bürgern wirklich klar ist: die Bedeutung der Domfestspiele als mit Abstand wichtigstem Werbeträger, den größten Tourismusmagnet für die Stadt und einen wesentlichen Wirtschaftfaktor.“ Es habe Zeiten gegeben, da habe sich während der Spielzeit die ganze Stadt geschmückt, seit 1979 habe es einen Schaufensterwettbewerb um das schönste Domfestspielfenster mit 27 Teilnehmenden gegeben. Heute seien leider nur noch drei Fenster geschmückt. Schwarz: „Was immer mehr fehlt, ist eine breite Identifizierung der Einheimischen mit dem Juwel der Gandersheimer Domfestspiele.“
Joachim Langefeld (85) und Hans-Jürgen Kliche (93) sind den Festspielen seit 44 Jahren und seit 49 Jahren verbunden. Langefeld fertigt seit 1981 Fotoalben als Jahrbücher über die Festspiele an, dekoriert das Schaufenster des Hauses, in dem er über 50 Jahre Inhaber eines traditionsreichen Reformhauses war. Kliche war in 41 Inszenierungen unter fünf Intendanten als Statist selbst mit auf der Bühne dabei, zuletzt 1990 in Shakespeares „Sommernachtstraum“ als Schnauz (die Wand), ließ sich als Lehrer seit 1976 während der Spielzeit vom Schuldienst freistellen, um sich mit seiner Frau für die Festspiele ehrenamtlich zu engagieren. Uwe Schwarz: „Wir wollen beiden Herren ein großes Dankeschön sagen, vielleicht ermuntert das ja endlich einige Nachahmer.“
Geehrt wurde auch der musikalische Leiter der Domfestspiele, Ferdinand von Seebach, der 2016 wie der heutige Intendant Achim Lenz zu den Domfestspielen gekommen ist. „Der Erfolg unserer Festspiele wäre ohne dieses Team undenkbar“, sagte Uwe Schwarz. Ferdinand von Seebach textet, komponiert, arrangiert und spielt solo oder mit der Band, hält sich meist bescheiden im Hintergrund auf. Von den diesjährigen Produktionen sei Ferdinand von Seebach bei 54 von 80 Aufführungen beteiligt gewesen, hinzu komme die monatelange Vorbereitungszeit. „Ich frage mich, wann Du eigentlich schläfst und nicht arbeitest“, dankte der Aufsichtsratsvorsitzende für den enormen Einsatz des musikalischen Leiters.
Außerdem wurde Eva Paulina Loska geehrt, die wesentlich den ersten Christopher-Street-Day (CSD) in Bad Gandersheim organisiert hatte. Die Domfestspiele waren nicht Veranstalter. „Aber ich bin stolz auf ein Ensemble, das sich so für Menschenwürde und Menschenrechte einsetzt und sich mit den Kolleginnen und Kollegen in Schwäbisch Hall solidarisiert“, sagte Schwarz. „Viele haben gezeigt, wie bunt, harmonisch, fröhlich und friedlich demokratischer Protest ablaufen kann.“ In Zeiten, in denen die Demokratie destabilisiert werden soll, in der die Gesellschaft an Orientierung und Zusammenhalt verliere, Missgunst und Egoismus die Stimmung anheizen, dürften die Schwächsten und Minderheiten nicht zu Sündenböcken gemacht werden. Deshalb sei der CSD so wichtig gewesen, denn eine stumme Gesellschaft sei eine dumme Gesellschaft, sagt Uwe Schwarz.
Intendant Achim Lenz sagte Danke an drei Mitarbeitende der Gandersheimer Domfestspiele gGmbH, die jeweils seit zehn Jahren an Bord der großen Theaterfamilie und sich hier auf unterschiedlichen Posten einbringen. Peter Hennies arbeitet in der Kartenzentrale und ist damit mit seinen Kolleginnen für viele Besucher einer der ersten Kontakte zum größten professionellen Freilichttheater, wenn diese Karten kaufen möchten. Steffen Gruschka kümmert sich seit einem Jahrzehnt mit viel Expertise und Ideen um die richtige Beleuchtung auf der Festspielbühne vor der Stiftskirche. Katja Meinshausen ist in der Verwaltung der Gandersheimer Domfestspiele für viele organisatorische Themen hinter den Kulissen zuständig und kümmert sich dort um reibungslose Abläufe.
Danke für langjähriges Engagement (v.l.): Hans-Jürgen Kliche, Intendant Achim Lenz, Peter Hennies, Ferdinand von Seebach, Steffen Gruschka, Joachim Langefeld und Aufsichtsratsvorsitzender Uwe Schwarz. Es fehlen Eva Loska und Katja Meinshausen.
Fotos: Gandersheimer Domfestspiele gGmbH / Frank Bertram
Uwe Schwarz, Hans-Jürgen Kliche, Joachim Langefeld, Achim Lenz (v.l.).
Uwe Schwarz, Ferdinand von Seebach, Achim Lenz (v.l.).