Der kleine König Artus erlebt spannende Abenteuer mit seinen Freunden

Bei den Gandersheimer Domfestspielen geht es beim Kinder- und Familienstück der 66. Spielzeit vor der Stiftskirche ins Königreich England: Auf der Festspielbühne wird eine eigene Fassung von „Der kleine König Artus“, geschrieben von Sarah Speiser und Jennifer Traum, mit Musik von Ferdinand von Seebach zu sehen sein, die von Franziska Detrez inszeniert wird. „Als mich Intendant Achim Lenz und Dramaturgin Jennifer Traum gefragt haben, ob ich dieses Jahr das Kinderstück inszenieren mag, war ich sofort dabei“, sagt die Regisseurin begeistert. „Ich liebe es, für ein junges Publikum den Zauber des Theaters einzufangen.“ Premiere ist am 15. Juni. Tickets gibt es hier.

England wird von der bösen Morgana regiert, die das Land in Furcht und Schrecken versetzt. Dabei sitzt die Hexe zu Unrecht auf dem Thron. Der kleine Waisenjunge Artus träumt davon, einmal ein großer Ritter zu werden. Was gäbe es Schöneres als an waghalsigen Turnieren teilzunehmen, die gefährlichsten Abenteuer zu bestehen, mit seinen Ritterfreunden eine umkämpfte Burg zu verteidigen oder gegen einen feuerspuckenden Drachen zu kämpfen? Doch bis es so weit ist, muss der bisher als Knappe dienende Artus noch viel lernen. Mit seinen Freunden Lancelot, Ginevra und Merlin erlebt er die spannendsten Abenteuer.

„An der Artus-Sage fasziniert mich vor allem das Mystische und Magische“, sagt Regisseurin Franziska Detrez. „Morgana als böse Magierin, Merlin als Zauberin in Ausbildung.“ Es werde in der Gandersheimer Version auch einen Drachen geben, ein ebenso magisches Wesen – und natürlich Excalibur, das Schwert mit besonderen Kräften. „Mit den Darstellerinnen üben wir schon fleißig historischen Schwertkampf“, erzählt Detrez. „In einem Stück über ein verzaubertes Schwert dürfen die Fechtszenen natürlich nicht fehlen.“ Artus sei ein ganz normaler Junge, der sich plötzlich sehr großer Verantwortung gegenüber sehe und erst einmal an der Herausforderung wachsen müsse. „Aber zum Glück hat er seine Freunde dabei und muss die Aufgaben als König nicht alleine meistern“, sagt die Regisseurin. „Er hat seine Tafelrunde, in der alle gleichberechtigt sind und die Verantwortung mittragen.“

In der Hauptrolle des Artus ist Stephan Luethy zu sehen, dem Gandersheimer Festspielpublikum schon aus vielen Rollen gut bekannt – unter anderem als Mogli im „Dschungelbuch“ oder Peter Pan im gleichnamigen Kinderstück. „Artus wird als liebenswerter Schussel gezeichnet, der große Träume und einen unerschütterlichen Sinn für Gerechtigkeit hat“, sagt der Schweizer. „Mit ebenso viel Mut wie Ungeschicklichkeit eifert er seinem großen (Zieh-)Bruder nach, ein bedeutender Ritter zu werden. Dass er sich dabei von seiner ausgeprägten Empathie leiten lässt, kann zunächst als Schwäche angesehen werden, führt ihn aber letztendlich zu klugen Entscheidungen und wird ihn zu einem würdigen, gütigen Anführer machen.“ An der individuellen Ausarbeitung dieses Charakters und der anderen Rollen arbeite man gemeinsam im Kreativteam, allen voran Franziska Detrez als Regisseurin. „Wir kennen uns seit etlichen Gandersheimer Sommern und ich habe großes Vertrauen in ihre Ideen und Fähigkeiten – insofern freue ich mich riesig auf unsere Arbeit am kleinen König“, sagt Stephan Luethy. Manchmal könne die Darstellung einer Identifikationsfigur eine etwas einsame Reise als Schauspieler sein. Seine Vorfreude sei aber immens, weil in dieser Geschichte ein Quartett von vier besten Freunden am Start sei. „Genauso wie die Charaktere, werden auch wir Darstellende uns gegenseitig tragen und inspirieren können“, freut sich Luethy. „Das ist eine unwahrscheinlich schöne und dankbare Arbeit! Und dies mit Kolleginnen wie Eva Paulina Loska (spielt Merlin) und Emily Seubert (spielt Ginevra) teilen zu dürfen, vor deren Kunst ich absolute Hochachtung habe, ist einfach wunderbar. Abgerundet wird unser Quartett durch Tim Müller (spielt Lancelot) – einer von wenigen Darstellern, der mich schon meine gesamte Karriere begleitet. Ich schätze ihn als intelligenten, talentierten und liebevollen Freund und Kollegen, und die gemeinsame Arbeit erlebe ich als wertvoll und von gegenseitigem Respekt geprägt. Kann ich mir einen besseren großen Bruder wünschen?“

Eva Paulina Loska spielt die Zauberin Merlin. „Mit Franziska Detrez habe ich Ende 2024 die Premiere von Franz Kafkas ‚Die Verwandlung‘ in Nürnberg feiern dürfen. Ich habe in dieser Produktion unwahrscheinlich viel mitgenommen und als Schauspielerin wachsen können. Deshalb freue ich mich sehr auf die erneute Zusammenarbeit. Ebenso freue ich mich darauf, Stephan Luethy, als Merlin mit Köpfchen und Magie, im Kampf für die Gerechtigkeit, zur Seite zu stehen. Wer träumt nicht davon, in schwierigen Momenten auf ein bisschen Zauberkraft zurückgreifen zu können?“

Franziska Detrez, Tim Müller, Stephan Luethy, Emily Seubert, Eva Paulina Loska.

Fotos: Julia Lormis, Rafael Luca Oliveira, Saskia Allers, Marcus Gaertner.