Konzert zum Mitfeiern: ABBA-Musik beschreibt das Leben in all seinen Emotionen

Die Gandersheimer Domfestspiele präsentieren in diesem Sommer vor der Stiftskirche „Dancing Queen – das große ABBA-Konzert“. Die Festspielband unter der Leitung von Patricia Martin nimmt die Besucher dabei mit auf eine musikalische Zeitreise durch die Geschichte der schwedischen Erfolgsband – von ihrem Aufstieg mit „Waterloo“ bis zu ihrer vorläufigen Trennung 1982. Die musikalische Leiterin arrangiert die Hits von Agnetha Fältskog, Björn Ulvaeus, Benny Andersson und Anni-Frid Lyngstad neu für die achtköpfige Live-Band der Gandersheimer Domfestspiele. „Wir werden ABBA-Musik hören, wie wir sie kennen und lieben, gleichzeitig kreieren wir unseren eigenen Sound“, sagt Patricia Martin.

„Wir erzählen mit ABBA-Musik die Geschichte der verschiedenen Songs und erläutern, warum der Sound so klingt, wie er klingt“, erzählt die musikalische Leiterin. Ein ABBA-Lied heißt „I let the music speak“. Patricia Martin: „Wir halten es bei dem Konzert wie der Titel: Wir lassen die Musik sprechen.“

Das Konzert wird durch Moderationen begleitet, die historisch und inhaltlich die wichtigsten Stationen des Ausnahmephänomens ABBA aufgreifen und erläutern. Was ist das Geheimnis ihres Erfolges? Wieso berühren die Lieder immer noch – auch nach 50 Jahren? Weil sie Emotionen ansprechen, über Erfahrungen im Leben erzählen, die jeder so oder so ähnlich selbst gemacht hat?

Bei „Dancing Queen – das große ABBA-Konzert“ wird es ein Bühnenbild geben und natürlich verschiedene Kostüme für die vier Hauptdarsteller von Agnetha Fältskog, Björn Ulvaeus, Benny Andersson und Anni-Frid Lyngstad: Nadine Kühn ist Agnetha, Stefan Stara ist Björn, Tim Müller ist Benny und Jessica Trocha ist Anni-Frid bei „Dancing Queen – Das große ABBA-Konzert“. „Es wird ein Konzertabend zum Feiern und Mitsingen“, verspricht Achim Lenz, der das Konzert für die Bühne einrichtet.

Durch die vielen autobiografischen Bezüge treffen die Lieder von ABBA jeden persönlich – ob es die „Dancing Queen“ ist, „young and sweet, only seventeen“. Disco-Musik wie die von ABBA beinhaltet für Patricia Martin immer auch eine Prise Melancholie. „Viele Lieder begleiten uns im Leben, sind ein Soundtrack Of Our Lives“, sagt die musikalische Leiterin. „Genau so direkt, ehrlich und verwundbar sind die vielen Krisen-Songs von ABBA wie ‚The Winner Takes It All‘.“ ABBA habe durch ihre Musik so viel Privates in die Öffentlichkeit getragen, oft verbunden mit Humor und Spaß, den man dann hat, wenn man sich sehr lange kennt. „Das ist ein Reifeprozess über Jahrzehnte, den wir alle kennen und selbst erleben“, sagt Patricia Martin.

Geboren in den USA, studierte Patricia Martin Musikpädagogik sowie Klavier, Kammermusik und Liedbegleitung am „Albion College“ in Michigan (BA in Music and Music Education), und der „Northwestern University“, Chicago, Illinois (MA in Piano, Chamber Music and Vocal Accompaniment). Ein Stipendium des Rotary Clubs International ermöglichte ihr ein Studienjahr am Mozarteum in Salzburg. Es folgten Engagements als Korrepetitorin und Dirigentin am Internationalen Opernstudio Zürich und an den Bühnen der Landeshauptstadt Kiel. Sie war in den USA und Europa bei zahlreichen Meisterkursen tätig. Ab 1987 war sie Dirigentin bei den Hamburger Musical Produktionen „Cats“ und „Phantom der Oper“ und ist seit 1992 Professorin an der Folkwang Hochschule Essen im Fach Musikalische Einstudierung und Leitung im Musical. Neben und auch nach ihrer Lehrtätigkeit arbeitet sie auch als freischaffende musikalische Leiterin und Dirigentin. Patricia Martin ist eine gefragte Pianistin, Begleiterin und Arrangeurin für verschiedene Ensembles und bekannte Jazz-, Pop-und Musical-Interpreten.

Intendant Achim Lenz und die Musikalische Leiterin Patricia Martin besprechen das ABBA-Konzert. Foto: Julia Lormis