Paul Schaeffer spielt die Hauptrolle des Dantès in Der Graf von Monte Christo

„Der Graf von Monte Christo“ wird die 64. Spielzeit der Gandersheimer Domfestspiele eröffnen, Premiere ist am 16. Juni. In dem von Bruno Klimek inszenierten Schauspiel spielt Paul Schaeffer die Hauptrolle des Dantès. Wie der Regisseur ist auch der Titelheld der Geschichte über enttäuschte Liebe und Rache erstmals vor der Stiftskirche dabei. Außer in „Der Graf von Monte Christo“ wird Paul Schaeffer auch als Prinz John in „Robin Hood“ zu erleben sein. „Zwei sehr herausfordernde Figuren, die von verschiedenen Facetten und Entwicklungen in den Geschichten gezeichnet sind“, sagt der in Stuttgart lebende Schauspieler.

In „Der Graf von Monte Christo“, dem Schauspiel von Bert van Derghem mit Live-Musik von Ferdinand von Seebach, geht es um Spannung, Herzschmerz, Witz und Romantik, waghalsige Duelle und starke Dialoge. Seine Inszenierungen seien in erster Linie an den Figuren interessiert, beschreibt Regisseur Bruno Klimek. „Über die Figuren können sich die Zuschauer mit Schicksalen, Vorgängen und Handlungen identifizieren.“ Im Kern geht es bei „Der Graf von Monte Christo“ darum, wie jemand wegen verbrecherischer Umtriebe enger Freunde in eine katastrophale Lage gebracht wird und versucht, ein verlorenes Leben zu rächen. Als Edmond Dantés nach fast 20 Jahren die Flucht aus dem Kerker gelingt und er als Graf von Monte Christo bestürzt feststellen muss, dass seine große Liebe einen seiner Erzfeinde geheiratet hat, will er nur noch Vergeltung. Regisseur Bruno Klimek möchte in seiner Inszenierung deutlich machen, dass sich die Zuschauer mit Dantès zwar nach Vergeltung sehnen und es sie mit Genugtuung erfüllen mag, dass die Verräter schließlich ‚bestraft‘ werden. „Aber von der Genugtuung wird keiner satt. Dantès so wenig wie wir“, sagt Bruno Klimek.
Paul Schaeffer wurde in Bautzen geboren. Seine Schauspielausbildung absolvierte er an der Universität Mozarteum in Salzburg. Es folgten Gastengagements am Stadttheater Ingolstadt, dem Deutsch-Sorbischen Volkstheater Bautzen, dem Boulevard-Theater Dresden und den Salzburger Festspielen. Von 2014 bis 2018 war er Ensemblemitglied des Zimmertheater Tübingen. Dort war er u.a. als Helmut Brennwert in „Eskalation Ordinär“ von Werner Schwab, als Dramatischer Schriftsteller in „Am Ziel“ von Thomas Bernhard, als Gaveston in „Richard II.“ von Marlowe und als Jason in Grillparzers „Medea“ zu erleben. Außerdem gehörte er zum Ensemble der Inszenierung von Sapir Heller „Auch Deutsche unter den Opfern“, die bei den Hamburger Privattheatertagen 2016 mit dem Monica-Bleibtreu-Preis ausgezeichnet wurde und die für den NachSpielPreis des Heidelberger Stückemarkts 2016 nominiert war. Seit 2018 ist Paul Schaeffer freischaffend und gastierte u.a. an den Stadttheatern Fürth, Ingolstadt, den Württembergischen Landesbühne Esslingen, den Festspielen in Wangen, am Theater der Altstadt und den Schauspielbühnen in Stuttgart.

Paul Schaeffer. Foto: Steffi Henn