Pressestimmen zur Premiere „Der Graf von Monte Christo“
Mit dem Schauspiel „Der Graf von Monte Christo“ in einer Fassung von Bert van Derghem nach dem Roman von Alexandre Dumas mit Live-Musik von Ferdinand von Seebach wurde die 64. Spielzeit der Gandersheimer Domfestspiele eröffnet. Dem unschuldig inhaftierten Edmond Dantès gelingt nach fast 20 Jahren die Flucht aus dem Kerker. Mit einem unermesslichen Schatz kehrt er 1830 als der Graf von Monte Christo unerkannt nach Paris zurück.
Das schreibt Tina Fibiger in Gandersheimer Kreisblatt (19.06.2023):
Es sind oft nur kurze Wortwechsel, in denen die Figuren als Karrieristen und Machtspekulanten die schwarze Plattform umkreisen, Absprachen treffen und Strategien verhandeln und das auch ganz selbstbewusst zur Schau stellen. Im Eingangsportal markieren Ferdinand von Seebach am E-Piano und Stephan Genze am Schlagzeug das Geflecht an verräterischen Bekundungen dann mit musikalischen Zeichen. (…) Das Bild des Gefangenen, der wie eine leblose Gliederpuppe in seinen Kerker verfrachtet wurde, wirkt nach. Fast mechanisch verfolgt Paul Schaeffer die existentielle Vernichtung seiner Feinde, ohne dass sich ein Gefühl von Erleichterung über die späte Rache einstellt. Ihm bleibt nur noch ein Trümmerfeld der Verluste, die in dieser schwarzen Plattform symbolisch nachhallen.
Das schreibt Michael Schäfer im Göttinger Tageblatt (19.06.2023):
Die einzige Möblierung der Bühne ist ein quadratisches schwarzes Podest, auf dem und um das sich die handelnden Personen gruppieren. Bunt sind allein die prächtigen Kostüme (Tanja Liebermann), die zudem die Zuordnung der Personen zu ihren wechselnden Rollen erleichtern. (…) Wenn Edmond, der spätere Graf von Monte Christo, in seiner Gefängniszelle im Château d’If jahrelang schmachtet, dabei den Bezug zur Zeit verliert und monologisierend an seiner Existenz zu zweifeln beginnt, geht das unter die Haut. Das sind die eindringlichsten Momente im Spiel von Paul Schaeffer. (…) Binnen Kurzem steigert sich der lautstarke Beifall zu Standing Ovations für die Darsteller und den Regisseur.
Das schreibt Petra Meyfarth in Alfelder Zeitung (20.06.2023)
Mit einer außergewöhnlichen Bühnenadaptation von Alexandre Dumas‘ Abenteuerroman „Der Graf von Monte Christo“ feierte das Ensemble der Gandersheimer Domfestspiele am Freitagabend eine umjubelte Premiere mit allem, was einen großen Theaterabend ausmacht: Abenteuer, Herzschmerz, Witz, spannende Duelle und starke Dialoge. (…) Regisseur Bruno Klimek inszeniert klug, packend, unterhaltsam und nicht ohne Spielwitz. (…) Paul Schaeffer als Edmond Dantés zeigt eindrucksvoll den Wechsel zwischen Verzweiflung und Hoffnung, zuerst als glücklicher Fast-Kapitän und Fast-Verlobter, dann eindringlich monologisierend als der seine Identität verlierende Gefangene, schließlich als Grandseigneur der Pariser Gesellschaft und emotionsloser Rächer. (…) Die intensive Schauspielleistung des gesamten Ensembles erntete begeisterten Premierenapplaus und Standing Ovations.
Das schreibt Ute Lawrenz in der HNA (19.06.2023):
Es ist eine Leistung, den komplizierten Plot in knapp zwei Stunden über die Bühne zu bringen. Klimek und seiner Crew gelingt es in der Fassung von Bert van Derghem und mit vielen Wechseln von Szenerie und Figuren. Nur Paul Schaeffer bleibt Dantés, der nach seiner Flucht aus dem Gefängnis als Graf von Monte Christo auftritt. (…) Zum Mitspieler wird die Musik, teils angenehm jazzig im Arrangement des musikalischen Leiters der Domfestspiele, Ferdinand von Seebach, der selbst das Keyboard spielt und das Geschehen mitträgt. So gibt das Schlagzeug (Stephan Genze) einmal Schläge für Dantés, unter denen der zusammenzuckt, sich windet. (…) Für den entscheidenden Fechtkampf gab es Szenenapplaus (Choreografie: Oliver Sproll) und am Schluss Standing Ovations.
Applaus für das Ensemble nach der Premiere von „Der Graf von Monte Christo“. Foto: Gandersheimer Domfestspiele gGmbH / Frank Bertram