Programmübersicht: Was beim Jugendtheaterfestival „raus damit“ vom 29. Mai bis 2. Juni stattfindet
Vom 29. Mai bis 3. Juni können sich beim neuen Jugendtheaterfestival „raus damit“ der Gandersheimer Domfestspiele sechs Tage lang junge Menschen in verschiedenen Workshops und Präsentationen auf dem Gelände der Landesgartenschau in Bad Gandersheim ausprobieren und ihre Bühnentalente zeigen. Zum Jugendtheaterfestival „raus damit“ in Kooperation mit der Landesgartenschau und dem Zeltplatz Regenbogen in Bad Gandersheim gehört auch als besonderes Event ein großes Zeltlager. Der große Abschlussabend findet am Freitag, 2. Juni, um 20 Uhr auf der Festspielbühne der Gandersheimer Domfestspiele statt. Der Eintritt an diesem Abend ist frei.
Von Montag, 29. Mai, bis Donnerstag, 1. Juni, findet jeden Abend um 19.30 Uhr eine Aufführung der verschiedenen Jugendtheaterclubs auf dem Gelände der Landesgartenschau (Park- und Seebühne) statt. Künstlerinnen und Künstler aus den Bereichen Schauspiel, Tanz, Performance und Bühnenkampf erarbeiten mit den jugendlichen Teilnehmenden die Woche über kleine Theaterstücke, die am Ende auf der Festspielbühne gezeigt werden.
Programmübersicht:
Montag, 29. Mai
DOMinos (Jugendspielclub der Gandersheimer Domfestspiele)
Parkbühne
Aufführung 19.30 Uhr
Nur noch schreien. Ein Wut-Stück mit Live-Musik
Die Temperaturen steigen, der Treibhauseffekt wird immer gefährlicher, die Zukunft ungewiss. Oder eigentlich sogar zu gewiss. Denn was geschieht, wenn der Klimawandel der Erde ungebremst passiert, ist längst klar: Der Meeresspiegel wird steigen, Wüsten breiten sich aus, Dürre- und Hitzesommer, Überflutungen und Überschwemmungen, Artensterben. Pläne und Ideen zur Bewältigung der drohenden Katastrophe der Menschheit gibt es, werden aber nicht konsequent oder überhaupt nicht umgesetzt. Lieber schaut man weg – was soll man allein schon ausrichten? All das macht die DOMinos wütend, denn sie werden in naher Zukunft die Folgen in aller Härte zu spüren bekommen. Die DOMinos zeigen in „Nur noch schreien“ ein Manifest ihrer Gefühle. Auf tänzerische, poetische und musikalische Weise verleihen sie ihren Emotionen Ausdruck. Sie zeigen keine Pläne, Möglichkeiten und Optionen, die sind schließlich längst alle vorhanden. Da bleibt nur noch schreien, wüten, verzweifeln, träumen und wünschen.
Dienstag, 30. Mai
jugendclub des tfn Hildesheim
Parkbühne
Werkschau 19.30 Uhr
„zusammen(über)leben – die probleme von nebenan“
Der Jugendclub des theater für niedersachsen gibt in einer Werkschau Einblicke in die diesjährige Eigenproduktion zusammen(über)leben – die probleme von nebenan. In einer szenischen Lesung zeigen uns die Jugendlichen in einigens entwickelten Szenen die Nachbarschaft von Maya, Flo, Barbara, Siegesmund und Viktoria. Fünf Figuren, die mit den Fragen kämpfen: Wie will ich leben? Gibt es richtige Entscheidungen? Wie kann und sollte ich die treffen? Es geht um Solidarität, Lebensmodelle, Unterstützung und Care Arbeit. Also willst du auch in den Nachbarschaftschat?
Für die Inszenierung wurden Figuren, Plot, Kostüme und vieles mehr gemeinsam erarbeitet.
Leitung: Jana Nieswand
Stimmbildung: Julian Klenner
Mainfrankentheater Würzburg, Das Junge Ensemble der „SchauspielclubX
Parkbühne
Werkschau ca. 20.15 Uhr
Der „SchauspielclubX“ des Mainfrankentheater Würzburg zeigt einen Probenausschnitt aus der Produktion “Die Welle”
Die Inszenierung ist eine eigene Stückfassung des SchauspielclubX mit Motiven aus dem Roman „Die Welle“ von Morton Rhue und der Filmvorlage aus dem Jahr 2008.
Willst du dazugehören? Rechtsextremismus, Salafismus, Linksextremismus, Katholizismus oder auch als Klimakleber, als Einhorn-Anbeter, als Weltveränderer… für jeden ist etwas dabei. Willst du dazugehören? Wir alle wollen dazugehören. Wir alle wollen Teil einer Gemeinschaft sein. Dafür sind wir sogar bereit, unsere Freiheit und unser eigenes Denken aufzugeben. Damals wie heute.
Zum Inhalt: Es ist Projektwoche. Die junge Lehrerin Ronja Wenger wollte sich eigentlich mit Anarchie beschäftigen. Doch daraus wird nichts. Ihr neues Thema ist Autokratie. „Ihr meint also, eine Diktatur wäre in Deutschland nicht mehr möglich?«, fragt sie ihre Schülerinnen und Schüler. Die einhellige Antwort: »Auf keinen Fall! Dafür sind wir viel zu aufgeklärt.“ Daraufhin startet sie ein simples Experiment. Mit Übungen in Disziplin und hierarchischem Verhalten will sie die Klassengemeinschaft zu stärkerer Verbundenheit bringen, Gemeinschaftssinn soll durch Symbole und eigener Propaganda gestiftet werden. Schnell zeigt sich, dass die Verführbarkeit durch extremistisches Gedankengut erst spielerisch und dann immer radikaler die Oberhand gewinnt. Das Experiment entgleitet. Das Experiment stellt Darstellerinnen und Darsteller und das Publikum vor einige Fragen: Wie anfällig bin ich für Radikalisierung? Was gibt es einer Gruppe, sich einer anderen gegenüber überlegen zu fühlen? Wann wird Zusammenhalt in der Gruppe zur Ausgrenzung Anderer? Wer kämpft für was und wer schaut zu? Braucht es letztlich nur entsprechend viele schweigende Zuseher: innen, um die Demokratie zu gefährden? Wo fängt die Radikalisierung einer Gruppierung an?
Es spielen: Emilie Baden, Valerie Engel, Anna Engelhardt, Artjom Filitivich, Fiona Gaubitz, Alexandra Nazarenko, Luna Rosel, Florian Scheller, Kim Seubert, Susa Steinmetz, Charlotte Tippelt, Emily Watzke, Lea Wiesemann
Leitung und Regie: Jenny Holzer
Mittwoch, 31. Mai
Mini-Performances des raus damit – Das Jugendtheaterfestival in Bad Gandersheim
Auf dem gesamten Gelände der Landesgartenschau
Aufführung: 16 Uhr
Raus mit den Ideen, raus mit der Kreativität, raus mit der Spontanität! Raus damit!
In den Mini-Performances erarbeiten alle Teilnehmer*innen des „raus damit – Das Jugendtheaterfestival in Bad Gandersheim“ spontan an zufälligen Orten kleine künstlerische und theatrale Performances, die sie allen, die gerade vorbeikommen, zeigen werden. Für einen kurzen Zeitraum wird das ganze Gelände der Landesgartenschau zu einer einzigen riesigen Bühne der Kunst, wenn junge Menschen zeigen, was sie künstlerisch draufhaben. Raus damit!
SpielKlub des Staatstheaters Braunschweig
Parkbühne
Aufführung 19.30 Uhr
JUNGES! Staatstheater Braunschweig
Heute weiche ich nicht aus
JUNGES! Schauspiel SpielKlub
Uraufführung
In seiner ersten Stückentwicklung beschäftigt sich der neue Schauspiel SpielKlub mit Fragestellungen zu Alltag, Lebenszielen und eigenem Wohlbefinden. Wir wollen nicht ausweichen. Wir wollen laut sein. Wir wollen stören. »Mir geht es nicht gut«, »Warum?«, »Ich weiß es nicht«. Wenn ich etwas an mir ändern möchte, muss ich ändern, was ich tue. Routine. [Rou∙ti∙ne], Handlung, die durch mehrfaches Wiederholen zur Gewohnheit wird. Welche Einflüsse bestimmen unseren Alltag? Wollen wir ausbrechen oder weitermachen? Wohin gehen wir eigentlich? »Routine ist für mich der Rhythmus der Zeit. Der Takt des Lebens…«. »Routine nimmt mir die Freiheit weg, sperrt mich ein.« Seit Beginn der Spielzeit spielt, textet und experimentiert der Schauspiel SpielKlub in wöchentlichen Proben. Die Jugendlichen finden ihre eigenen künstlerischen Ausdrucksformen für ihre brennenden Themen.
Leitung und Regie: Jan Merlin Mölders
Dramaturgie: Josef Bäcker
Assistenz: Elia von Essen
Donnerstag, 1. Juni
Open Stage
Auf dem Gelände der Landesgartenschau
FÄLLT AUS