Nadine Kühn mit dem Roswitha-Ring ausgezeichnet

Nadine Kühn hat den diesjährigen Roswitha-Ring der Stadt Bad Gandersheim erhalten. Bürgermeisterin Franziska Schwarz überreichte die Auszeichnung für eine hervorragende künstlerische Leistung auf der Bühne der Gandersheimer Domfestspiele. Der Roswitha-Ring wird in Erinnerung an die erste deutsche Dichterin Roswitha von Gandersheim seit 1975 verliehen, seit 1998 als Publikumspreis. Die Zuschauerinnen und Zuschauer konnten online unter den zehn weiblichen Ensemble-Mitgliedern wählen und für ihre Favoritin abstimmen.

Nadine Kühn war in diesem Sommer wie bereits im vergangenen Jahr als Agnetha in „Dancing Queen – das große ABBA-Konzert“ zu sehen, der erfolgreichsten Produktion in der Geschichte der Gandersheimer Domfestspiele mit einer Auslastung von 100 Prozent und rund 40.000 Besuchern in den vergangenen beiden Jahren. Außerdem stand die Musicaldarstellerin in „Bonnie & Clyde“ als Blanche Barrow auf der Bühne vor der Stiftskirche. Nadine Kühn war im zweiten Jahr in Bad Gandersheim, im vergangenen Sommer spielte sie auch im Musical „My Fair Lady“.

„Du hast uns gezeigt, was Du alles drauf hast, und das ist eine ganze Menge: Ein hohes musikalisches Gespür, ein klares tänzerisches und physisches Verständnis und eine hohe Hingabe zur Rollengestaltung“, sagte Intendant Achim Lenz in seiner Laudatio. Er habe sich bei seinem ersten Eindruck in Nadine Kühn gewaltig getäuscht, räumte er ein. „Jeder Regisseur kann sich glücklich schätzen, Dich im Ensemble zu haben.“ Er erinnere sich noch an den Moment bei den ABBA-Proben, an dem Nadine Kühn klar formuliert habe, dass sie gerne „The Winner Takes It All“ singen würde. „Ich war beeindruckt, und Patricia Martin und ich haben all unsere Pläne über Bord geworfen und haben Dir zugehört und Dir vertraut“, sagte Lenz, „Du hast uns nicht enttäuscht.“ Nadine Kühn habe die Agnetha-Rolle mit ihrem Innern ausgefüllt. „Du interpretierst und rechnest hoch, wie dieser Mensch sein könnte und gibst dafür Dein Wesen her.“ Nadine Kühn zahle „in Bar“ auf der Bühne, begeistere die Massen, sei eine der bestunterrichteteten ABBA-Liebhaberinnen im Ensemble und habe aus dem ABBA-Museum in Stockholm vor einem Jahr sogar einige Kostüme mitgebracht.

Die Preisträgerin versammelte alle Frauen des Ensembles auf der Bühne und sang zum Dank aus „Bonnie & Clyde“ den Song „Sowas nenn ich einen Traum“. Nadine Kühn bedankte sich beim gesamten Team der Gandersheimer Domfestspiele und erinnerte daran, wie in Bad Gandersheim für sie alles angefangen habe: Bei einer nachträglichen Audition habe sie unter anderem die Songs „Dancing Queen“ und „The Winner Takes It All“ mehrfach singen müssen. Mit der musikalischen Leiterin Patricia Martin habe sich dann mit weiteren Songs statt eines Castings ein kleines Konzert entwickelt. Heute sei sie sehr froh, dass sie als Agnetha und in diesem Jahr als Blanche ausgewählt worden sei, der Zusammenhalt der Domfestspielfamilie sei groß. „Ich bin so unfassbar dankbar, dass ich die Chance bekommen und von so vielen Menschen Unterstützung erhalten habe.“

Bei der Preisverleihungsfeier würdigten in diesem Jahr wieder traditionell die männlichen Darsteller ihre Kolleginnen mit humorvollen Einlagen. Für Nadine Kühn übernahm das Tim Müller, der gemeinsam mit der Roswitha-Ring-Preisträgerin in „Dancing Queen – das große ABBA-Konzert“ als Benny sowie als Buck Barrow im Musical „Bonnie & Clyde“ auf der Bühne stand.

Nadine Kühn mit dem Roswitha-Ring 2024 am Finger.

Nadine Kühn (Mitte) versammelte das weibliche Ensemble bei der Preisverleihung auf der Bühne (v.l.): Emily Seubert, Theresa Löhle, Ellen Kärcher, Eva Paulina Loska, Noraleen Amhausend,  Tabea Scholz, Jessica Trocha, Ann-Charlotte Wittmann und Annika Steinkamp.  Fotos: Gandersheimer Domfestspiele gGmbH / Frank Bertram