Zusatzvorstellung von George Orwells „1984“ am 30. Juli
Eine Bühnenfassung des George-Orwell-Romans „1984“ ist bei den Gandersheimer Domfestspielen ab 18. Juli im Probenzentrum zu sehen. Schon jetzt sind alle zehn Vorstellungen ausverkauft, aber es wird am 30. Juli um 19 Uhr einen weiteren Termin geben. „Wir freuen uns sehr über das herausragende Interesse an der Inszenierung von Franziska Detrez mit Dominik Müller als Darsteller noch vor der Premiere, dass wir gerne bereits jetzt mit der Zusatzvorstellung reagieren“, sagen Intendant Achim Lenz und Geschäftsführer Harald Benz.
Mit „1984“ schafft es George Orwell, die Grauen einer autokratisch-diktatorischen Staatsmacht auf alltäglichste Weise darzustellen: Den Mangel an Essen oder Alltagsgegenständen, die Propaganda, die durch den Staat kontrollierte Sprache, die Verfolgung der Regierungsgegner, die öffentlichen Hinrichtungen. Im Probenzentrum an der Neuen Straße 60a in Bad Gandersheim ist als Studioproduktion eine Bühnenversion zu sehen. In dem vielschichtigen Literaturklassiker des 20. Jahrhunderts hat George Orwell eine Dystopie entworfen. Die 80er-Jahre, damals noch entfernte Zukunft, gehören inzwischen schon länger der Vergangenheit an. Trotzdem sind die Themen aktueller denn je: In diversen Machthabern lassen sich Züge des „Großen Bruders“ wiedererkennen, und mit Digitalisierung und künstlicher Intelligenz haben die Möglichkeiten zur ständigen Überwachung Einzug in den Alltag erhalten.
„1984“ ist Dominik Müllers erstes Ein-Personen-Stück. Er freut sich auf diese Herausforderung, die er neben seiner Rolle des Monsieur Bouc im „Mord im Orient-Express“ und der Choreografien für „Bonnie & Clyde“ und ABBA übernommen hat. „Solche Dystopien lassen mich oft erschaudern, weil es an einigen Orten der Welt gar nicht so unrealistisch scheint“, sagt er. Mit der von Franziska Detrez geschriebenen Fassung (Regieassistenz: Johannes Kiesler) ist er überzeugt, dass sich eine spannende Geschichte erzählen lässt, bei der das Publikum mit dem Protagonisten Winston Smith mitfiebern und gemeinsam einen Groll gegen den „Großen Bruder“ hegen kann.