Alles wird gut: Was wir in der 66. Spielzeit spielen

Das Programm des nächsten Theatersommers hat Intendant Achim Lenz bekannt gegeben. Unter dem Motto „Alles wird gut“ zeigen die Gandersheimer Domfestspiele in ihrer 66. Spielzeit vom 15. Juni bis 17. August 2025 vor dem Portal der Stiftskirche wieder vier Produktionen. Hinzu kommen im kommenden Jahr zwei Stücke auf der Studiobühne im Probenzentrum sowie ein umfangreiches Rahmenprogramm. Der Vorverkauf startet am Montag, 25. November.

„Ich glaube, dass trotz aller Bedrohungen, die uns gerade beherrschen, es nicht so schlimm wird, wie wir vermuten, dass es werden könnte“, erläutert Intendant Achim Lenz das Motto der kommenden Spielzeit. „Die Situation ist nicht ausweglos. Ja, wir haben den Klimawandel, die Gesellschaft spaltet sich weiter und wir müssen damit klar kommen. Aber irgendeinen Umgang werden wir damit finden. Es wäre nicht das erst mal. Wir sind bis hierher gekommen. Wir schaffen das schon. Wenngleich wir vielleicht jetzt noch nicht wissen wie. Aber wir sind als Menschen dafür geschaffen, genau da rauszufinden. Ich glaube an uns.“

Offiziell eröffnet wird die 66. Spielzeit am 20. Juni 2025 mit „Ein Sommernachtstraum“. Die meistgespielte Shakespeare-Komödie ist in einer packenden Neuinterpretation von Sarah Speiser vor der Stiftskirche zu erleben. Mit viel fantastischer Musik von Ferdinand von Seebach, akrobatischen Einlagen und starkem physischen Schauspiel brilliert das Ensemble der Gandersheimer Domfestspiele in diesem Klassiker der Weltliteratur. Das Publikum ist dabei, wenn Titania und Oberon Puck nicht mehr im Zaum halten können, Menschen sich in Tiere verwandeln und die Liebe alle verrückt macht und durcheinanderbringt. Shakespeares „Sommernachtstraum“ stand zuletzt 2003 auf dem Spielplan der Gandersheimer Domfestspiele.

In der Nachfolge des über zwei Jahre ausverkauften ABBA-Konzertes produzieren die Gandersheimer Domfestspiele 2025 eine große Show um den legendären Country- und Blues-Sänger Johnny Cash. Premiere ist am 27. Juni 2025. Der junge Regisseur Jakob Arnold erzählt mit dem Ensemble und der Festspielband in „Walk the line – die große Johnny-Cash-Show“ vom Erfolg des Sängers und unscheinbaren Gitarrenspielers und seinen Schattenseiten: eine tragische Liebe, Drogen, der Autounfall seines Bruders und die Schwierigkeiten, von seinem engsten Umfeld akzeptiert zu werden. Das Publikum kann mitsingen bei bekannten Songs wie „I Walk the Line“, „Ring of Fire“ oder „Riders in the Sky“.

Den hochaktuellen Musical-Klassiker „Cabaret“ zeigen die Gandersheimer Domfestspiele ab 4. Juli 2025 mit großartigen Choreographien und unvergesslichen Songs wie „Mein Herr“, „Maybe This Time“ oder „Willkommen, Bienvenue, Welcome“. Im verrucht-verrauchten Nachtlokal ist die dekadente Welt noch in Ordnung, während 1931 die Berliner Straßen schon von den Märschen der Braunhemden und deren Parolen erfüllt sind. Der Amerikaner Cliff erlebt hautnah die Veränderungen in der Gesellschaft und verliebt sich in die Tänzerin Sally Bowles, die Hauptattraktion im „Kit Kat Klub“, wo man mit grell aufreizenden Darbietungen zu verdrängen versucht, was sich in Deutschland politisch zusammenbraut. Regie führt Intendant Achim Lenz. „Cabaret“ wurde zuletzt 2013 vor der Gandersheimer Stiftskirche gespielt.

Start in die 66. Spielzeit ist am 15. Juni 2025 wie immer mit dem Kinder- und Familienstück. Das bewährte Team von Sarah Speiser und Jennifer Traum schreibt „Der kleine König Artus“ mit Live-Musik von Ferdinand von Seebach. Regie führt Franziska Detrez. Der kleine Waisenjunge Artus träumt davon, einmal ein großer Ritter zu werden. Doch bis es so weit ist, muss der bisher als Knappe dienende Artus noch viel lernen. Mit seinen Freunden Lancelot, Ginevra und Merlin erlebt er die spannendsten Abenteuer. Und ganz plötzlich gelingt es ihm auch noch, das magische Schwert Excalibur aus dem Stein zu ziehen. Ist er dadurch der nächste Herrscher Englands? Ist Artus mutig und tapfer genug, sich mit der Hilfe seiner Freunde gegen die gemeine Hexe Morgana zu stellen, die zu Unrecht auf dem Thron sitzt?

Auf der Studiobühne im Probenzentrum sind zwei verschiedene Produktionen zu sehen. Zum einen ist das die Wiederaufnahme des packenden Ein-Personen-Thrillers nach George Orwells „1984“ mit Dominik Müller. In der gefeierten, 2024 schon vor der Premiere ausverkauften Inszenierung von Franziska Detrez kann das Publikum den Kampf eines Einzelnen gegen den Unrechtsstaat verfolgen. Winston Smith versucht, sich gegen die Machthaber aufzulehnen und Gleichgesinnte zu finden. Außerdem wird das Psychical „Sie rufen außerhalb der Sprechzeiten“ von und mit der zweifachen Roswitharing-Preisträgerin Miriam Schwan und mit Johannes Still zu sehen sein. Mit überwiegend originalen Songs und Texten ist in Zusammenarbeit mit Betroffenen das Stück entstanden, das dazu beitragen möchte, die menschliche Psyche zu ergründen, die Vorurteile abzubauen und die Welt ein bisschen offener zu machen. 2023 wurden die „Sprechzeiten“ mit dem Deutschen Musicaltheaterpreis in der Kategorie „Beste Liedtexte” ausgezeichnet.

Zum Rahmenprogramm gehören neben den beliebten Begrüßungs- und Theaterfesten und den „Freitags im Zelt“-Abenden auch wieder ein Senioren-Nachmittag in Opperhausen sowie Lesungen und Kamingespräche. Die Wintermatinee des Fördervereins ist für den 9. März 2025 terminiert. Die Proben der 66. Spielzeit beginnen am 5. Mai 2025.