Familientheater der Gandersheimer Domfestspiele: Robin Hood kämpft für mehr Gerechtigkeit

Die bei den Gandersheimer Domfestspielen zur guten Tradition gewordene eigene Fassung des Kinder- und Familienstücks von Sarah Speiser und Jennifer Traum mit Musik von Ferdinand von Seebach (Premiere 11. Juni) verwandelt die Bühne vor der Stiftskirche in diesem Sommer in den Sherwood Forest: Robin Hood kämpft dort mutig gegen den raffgierigen Prinz John und den Sheriff von Nottingham. Die Hauptrolle in „Robin Hood“ übernimmt Rudi Klein, den viele noch aus der vergangenen Spielzeit kennen, in der er erstmals in Bad Gandersheim dabei war und den Sir Bedevere in Monty Python’s „Spamalot – Die Ritter der Kokosnuss“ sowie einen eindrucksvollen Salvatore in „Der Name der Rose“ gespielt hat.

Die größte Herausforderung für die Autorinnen ist, dass es schon viele Geschichten und Bücher über diesen Legendenstoff und damit viele Inspirationsquellen gibt. Wichtig ist ihnen, mit dem „Robin Hood“ in Bad Gandersheim eine Geschichte für die Kleinen und die Großen zu erzählen. „Ein Stück, das die ganze Familie mitreißt, zum Nachdenken anregt und viel Spaß macht“, sagen Sarah Speiser und Jennifer Traum. Robin Hoods Drang, mit seinen Anhängern gegen Ungerechtigkeit zu kämpfen, stehe im Vordergrund der Gandersheimer Fassung. „Dabei ist es unser Ziel ein Ensemblestück zu schreiben, mit schönen Rollen – egal, welche Größe sie haben. Alle sind wichtig, jede und jeder einzelne. Denn für eine Revolution gegen die Ungerechtigkeit brauchen wir jedes Kind, jede Frau und jeden Mann.“

Regisseurin Sarah Speiser möchte bei ihrem „Robin Hood“ ein besonderes Augenmerk auf das Thema „Kampf um die Gerechtigkeit“ legen. Gerade in der heutigen Zeit, in der immer mehr Kinder und junge Menschen für ihre Rechte einstehen, möchte sie mit der Geschichte über die mutige Räuberbande, die den unter der Tyrannei von Prinz John leidenden Unterdrückten hilft, aktuelle Bezüge deutlich machen. „Wir wollen eine Version erschaffen, die den Kindern die ursprünglichen Inhalte in einer heutigen Zeit erzählt und sie für alle zugänglich machen“, sagen Sarah Speiser und Jennifer Traum. „Wichtig ist uns mit der Geschichte darzustellen, dass man sich für eine größere Sache zusammen tun muss und dann zusammenhält.“ Etwas zu bewegen sei als Einzelner oft schwierig oder scheine unmöglich. „Alleine Berge zu versetzen, schaffe ich nie. Aber wenn du mir hilfst, sind wir doppelt so laut und stark“, ergänzt Dramaturgin Jennifer Traum.

Das Kinder- und Familienstück „Robin Hood“ wird auch vormittags als spezielle Schulvorstellung zu sehen sein. Die Theaterpädagogik der Gandersheimer Domfestspiele bietet Schulen, Kindertagesstätten und Bildungseinrichtungen, die eine der Vorstellungen besuchen, kostenlos eine Vor- oder Nachbereitung zum Vorstellungbesuch an.