Pressestimmen zur Premiere „Der Name der Rose“
Die 63. Spielzeit der Gandersheimer Domfestspiele wurde mit der Premiere des Schauspiels „Der Name der Rose“ offiziell eröffnet. Eine atemberaubende Geschichte vor der Stiftskirche in Bad Gandersheim, inszeniert von Marco Luca Castelli mit Live-Musik von Ferdinand von Seebach. Ein episches Krimi-Spektakel in überwältigenden Bildern über eine unheimliche Verschwörung um Wissen, Wahrheit und Glauben.
Das schreibt Christiane Böhm im Göttinger Tageblatt (27.06.2022):
„Der Name der Rose“ hat viele schillernde Figuren, Rollen mit schönen Möglichkeiten. Und die nutzen die Schauspieler und Schauspielerinnen beeindruckend. Schießleder etwa als genialer und charismatischer Logiker mit Herz für die Armen und die Sünder, Scheinhütte als zweifelnder junger Mann, Rudi Klein als Salvatore – er tänzelt, trippelt, singt, umschmeichelt, ohne zu überzeichnen, einfach wunderbar. Dirk Hinzberg ist zunächst ein robuster Verwalter Remigius, dann verzweifelt und mit einer flammenden Rede für die Freiheit und gegen die Scheinheiligkeit der Inquisition. Verzweiflung und Fanatismus zeigt Jan Kämmerer als Jorge von Burgos.
Das schreibt Mark-Christian von Busse in der HNA (27.06.2022):
Fabelhaftes Schauspiel ohne technischen Schnickschnack vor grandioser Kulisse. Stefan Schießleder spielt einen souverän-welterfahrenen Ermittler-Mönch, der wie ein „Tatort“-Kommissar „shit“ ruft, Verdächtige am Schlafittchen packt (…) Fantastisch spielt Kristin Scheinhütte als Williams Assistent Adson (…) In Bad Gandersheim ist es kein Engel, der die Posaune bläst, wie in der biblischen Apokalypse, sondern der Musikalische Leiter Ferdinand von Seebach als Jazzposaunist, der das gesamte Stück begleitet und seinem Instrument vielseitigste Töne entlockt – eindrucksvoll.
Das schreibt Tina Fibiger im Gandersheimer Kreisblatt (27.06.2022):
Marco Luca Castellis Inszenierung verweigert sich allen Visionen für ein versöhnliches Finale und einem Glaubensbekenntnis, das von Schuld und Sühne dominiert wird und statt der Liebe das Fürchten lehrt. Wie sehr der Schein trügt und diese mittelalterliche Glaubensgemeinschaft zweifeln und verzweifeln lässt, macht ein couragiertes Ensemble auch in all den Figuren spürbar, die sich dem Dogma verweigern möchten und den Ausweg ahnen, der ihnen verweigert wird. Viel Stoff zum Nachdenken stiftet dieser Theaterabend „Der Name der Rose“ wie er sein Publikum auch nachhaltig bewegt.
Applaus für das Ensemble „Der Name der Rose“ nach der Premiere am 24. Juni vor der Stiftskirche. Foto: Gandersheimer Domfestspiele gGmbH / Frank Bertram